Seit ich diesen Blog schreibe, bin ich permanent auf der Suche nach neuen Themen. Und manchmal, da finden die
Geschichten mich sogar ganz von selbst.
Wie zum Beispiel letztens, als
der von mir schon einmal in einem Posting beschriebene „Mannderkeinschotteistundtrotzdemabundanstylisheröcketrägtundauchdenrestgenauwieeinschottehandhabt“ (Tröt-Archiv: Nr. 16 vom 12.09.2014 „ Von Fuck Up
Nights bis des Kaisers neue Kleider“), mich mit folgenden Worten begrüßte:
„ Jana, das ist eine
Geschichte für deinen Blog ...“
An dieser Stelle möchte ich
mich übrigens noch einmal für all die Inspiration bedanken, die mir in den
letzten Monaten und von allen möglichen Seiten - ob nun ganz bewusst oder auch
völlig spontan und ahnungslos - zuteil wurde!
Und manch eine skurrile
Erfahrung oder Begegnung habe ich dann tatsächlich auch schon mit den Worten „Bingo!
Willkommen in einem meiner nächsten Postings!“ verabschiedet ... ;-).
Nun aber zurück zum
„Schottederkeinerist“ und dessen Vorliebe für Röcke. Besagter Mensch stand also
im KaDeWe, Kaufhaus des Westens, im fünften Stock, in der Gourmetabteilung vor
einem Nussstand.
Ganz ehrlich, da musste ich
schon zum ersten Mal grinsen. Denn besagter „Schottederkeinerist“, stand
natürlich, als er gerade im Begriff war mir seine Geschichte zu erzählen, auch
in diesem Moment wieder in einem stylishen Schottenrock vor mir. Und die
Innigkeit, in der er von den gebrannten Nüssen im KaDeWe schwärmte, ließ meine
Gedanken - ich konnte einfach nicht anders - kurzfristig abschweifen ...!
Wer die Gourmetabteilung im
KaDeWe nicht kennen sollte, dem sei kurz beschrieben, dass es sich im Grunde um
eine grandiose Fressmeile handelt. Eine Delikatess-Insel reiht sich an die
nächste, und wer es sich leisten kann, der kann sich einen verregneten Tag auch
schon mal locker-fröhlich an der Champagner-Bar schön-trinken.
Der „Schottederkeinerist“,
befand sich also inmitten dieses gut besuchten Delikatess-Nirwanas, vor dem
Stand mit den Nüssen, da spürte er plötzlich, an seinem verlängerten Rücken,
eine Berührung. Und im nächsten Augenblick, da wehte ihm schon ein kühler Hauch
um die Hüften.
Irritiert wandte er sich
sofort um und sah in zwei, vor Entsetzen aufgerissene, Augenpaare.
Zwei hysterisch vor sich hin giggelnde
Frauen, so um die 40, hatten augenscheinlich wohl schwer damit zu kämpfen, was
sie gerade zu sehen bekommen hatten!
Da geschah es also, dass der
„Schottederkeinerist" - und im Übrigen nun wirklich alles andere als prüde
- für einen winzigen Moment tatsächlich und ungewohnt sprachlos war!
Und die Moral von der
Geschichte ist:
Wer (an einem Nussstand)
„Nüsse“ erwartet, muss (gefälligst) auch damit fertig werden, dem „Nussknacker“ zu begegnen!
Und ... wer vielleicht schon
ohne Champagner keine Manieren hat, dem hilft auch kein „Prickeln“!
Ich frage Sie, wie frech ist
das denn? Stellen Sie sich mal vor, so etwas wäre in umgekehrter Form passiert?
Hätte ein Mann den Rock einer
Frau gelüpft, es hätte wohl (zu Recht!) einen kleinen Aufstand gegeben.
Und selbst der
„Schottederkeinerist“ schob, noch immer leicht pikiert, hinterher: „Wenn einem
so etwas nachts in einer Bar passiert, okay - diese Möglichkeit räumt man da
schon eher ein.
Aber tagsüber? Und dann auch
noch im KaDeWe?“
Tztztztztztzzzz ... Sodom und
Gomorrha, sag ich da nur ;-)!
Apropos KaDeWe, haben Sie das
auch mitbekommen? Die Sache mit dem 72 Jahre alten Peter Georgie, der diese
Weihnachten als KaDeWe-Weihnachtsmann plötzlich und ohne große Erklärung nach
13 Jahren ausgedient hatte?
Nachdem das KaDeWe im Netz
einen nicht unerheblichen Shitstorm über sich ergehen lassen musste, wurde für
den ausrangierten Weihnachtsmann sogar eine Online-Petition gestartet.
Daraufhin schaffte Peter Georgie es mit seiner Kündigung sogar in Englisch und
Spanisch-Sprachige Zeitungen.
Wow, oder? Was der Traum von
Weihnachten und so ein echter, nicht aufgeklebter Bart, doch so alles in uns
auslösen können!
Das KaDeWe schob irgendwann
übrigens doch noch eine karge Erklärung hinterher, in der es hieß, dass man es
als über 70-jähriger Weihnachtsmann dann auch mal verdient hätte, in den
Ruhestand zu gehen.
Nun wissen wir ja alle nicht,
wie denn das nun wirklich, hinter den Kulissen, vonstattengegangen ist ... und
vielleicht gab es ja auch noch andere Gründe.
Vielleicht hatte der
Weihnachtsmann sich einfach in den Stockwerken vertan, um dann, völlig
verwirrt, mit den beiden Frauen in der Delikatessen-Abteilung gemeinsame Sache
zu machen!?
Hinsichtlich meines letzten
Postings aber, von "Alter bis Tarnkappen-Burka", würde ich sagen:
Verkehrte Welt!
Denn von einem Weihnachtsmann erwarte
ich jetzt ja nun wirklich, dass er schon etwas betagter ist, oder?
Laut KaDeWe braucht der
KaDeWe-Weihnachtsmann - bei ca.100.000 Besuchern täglich - jedoch eine gute
Kondition.
Ja, puuuhhh, sag ich da nur!
Wenn es nach der
KaDeWe-Schicht dann noch ab auf den Schlitten zum Geschenke ausliefern geht,
das kann ja nun wirklich nicht (lange) gut gehen ... !
Zum (Weihnachtsmann)-Rauschebart
und 100.000 (Besucher), fällt mir unweigerlich natürlich eine weitere Meldung
der letzten Tage ein.
Und im Gegensatz zu vielen
anderen, öffentlichen Challenges der letzten Monate - von denen man ab einem
bestimmten Punkt immer mehr das Gefühl bekam, diese könnten bloß dem
Selbstzweck dienen - ist dies eine ziemlich cool eingefädelte, sinnvolle und
gute Aktion, wie ich finde!
Kai Dieckmann, Chefredakteur
der Bild Zeitung, und seit seinem Aufenthalt im Silicon-Valley, zumindest rein
optisch ein "Ganzjähriges-Weihnachtsexperiment", hat es nach einem
öffentlichen Aufruf im Netz tatsächlich geschafft, dass zwei sehr bekannte
Firmen-Marken gemeinsam 100.000 Euro an "Ein Herz für Kinder“ spenden -
wenn Kai Diekmann sich (endlich?) den Bart abrasieren lässt! Was er dann auch
getan hat.
Egal wer - von der Aktion
haben alle etwas davon - sogar ich!
Wieso?
Nun, seit ich mit dem weltbesten
Mann verheiratet bin, scheint seine Neigung zu einem "existenziellen
Bartwuchs“ - wie ich es irgendwann mal seufzend nannte- in unkontrollierbaren
Schüben auszubrechen.
In einer barttechnisch scheinbar
völlig entfesselten Phase, schienen dem weltbesten Mann dann auch nur noch ein
schwarzer Rollkragenpulli und das Zitieren von ebenfalls existenziellen Versen
zu fehlen ...
Ich: "Also, jetzt wird's
langsam aber echt ein bisschen ..."
Er: "Pah, schau dir doch
all die hippen Typen hier (im Osten) an! Die haben alle noch viel mehr
Bart!"
Ich: "Seit wann willst
duuuu denn hipp sein? Nie im Leben!"
Er: "Schau dir Kai
Diekmann an ...!"
Boing! Das saß! Was soll man
denn darauf noch entgegnen?
Kai Diekmann, der Mann, der im
Zuge einer gewaltigen Metamorphose (und im Gegensatz zum weltbesten Mann), von
jetzt auf eben einfach (mal so) sein Gel weggeschmissen hatte! Und dann sogar
einfach alles los - und wachsen ließ!
Was für eine Chuzpe! Höchstwahrscheinlich
waren, ob dieser brachialen Selbstbestimmung, all diejenigen, die möglicherweise
schon seit Jahren versuchen ihr Leben zu ändern oder sich zu befreien, daraufhin
erst mal reihenweise in Ohnmacht gefallen! ;-)
Bartwuchs scheint ja
tatsächlich, und gerade auch bei Frauen, ein ziemlich beliebtes Gesprächsthema
zu sein. Und oftmals ist man sich dann völlig einig. Wie vor ein paar Tagen,
als jemand in diesem Zusammenhang mal den Begriff "Sauerkraut-Bart"
in die Runde schmiss. Nicht nur, dass alle sofort zu wissen schienen, was DAS zu
bedeuten hatte! Tatsächlich ging sofort auch noch ein entsetztes Raunen durch
die Reihen.
Dann doch lieber kernig! :-)
Ich persönlich bin
mittlerweile ja schon längst weg davon, den Grad einer Bartlänge nur lapidar
mit "Bärtig" zu beschreiben.
Erst letztens habe ich den
weltbesten Mann gefragt, ob er denn neuerdings vorhätte, in seinem Gesicht
einen Buchsbaum zu züchten!
Gerne spreche ich auch von
Spülbürstenkopf, einer Bartkugel ...
Zu fortgeschrittener Stunde kam
letztens in einem kleinen Grüppchen dahin gehend sogar ein richtiges „Frauengespräch“
auf, hui!
Über die Crux mit der
empfindlichen Haut, und ob man den Mann seines Lebens nicht vielleicht sogar
auch daran erkennen könne, dass dessen Bartstoppel einem weniger Ausschlag
verpassen als die der anderen Bewerber ...
Ich nenne so etwas ja übrigens
ein "Natural Peeling"!
Und nein, diesen romantischen
Zahn musste ich einer meiner Gesprächspartnerinnen leider gleich wieder ziehen
... denn meine Haut zum Beispiel, ist und bleibt empfindlich! Dem weltbesten
Mann zum Trotz!
Wohingegen ... die
weiterführende Argumentation meiner Gesprächspartnerin, die hat mich dann aber
doch ziemlich verblüfft:
"Das mit dem Betrügen,
das wird dann ja echt problematisch, das sieht man ja sofort!"
Hhhhhhhmmmmm. Darüber hatte
ich tatsächlich noch gar nicht nachgedacht!
Und so werte das jetzt mal
eindeutig als 1:0 für einen (wie auch immer gearteten) Bart!
Und natürlich auch irgendwie
für mich ... :-)
Er: "Der andere würde das
auch nicht überleben ..."
Ich: "Bevor ich dich
betrügen würde, Schnuffi, würde ich dich verlassen!"
Er: "Hhhhmmm. Muss ich
denn wirklich schon sooo früh Witwer werden?"
Ich: "Ich liebe deine
halb-italienischen Wurzeln ..."
Er: "Du hast JA
gesagt!"
Ich: "Ja, aber
....!"
"Er" schaut
"Ich" mit großen Augen an.
Ich: "Ja, aber ... ich
habe es doch auch genau so gemeint!"
Er: "Dann ist ja gut!
Denn sonst ..."
Ich (grinst): "Jaaa, ich
weiß ... der Spruch hat mittlerweile aber auch schon soooooooooooooooo einen (langen)
Bart!"
Schlafen Sie gut!
Übrigens: Haben Sie Anregungen,
Ideen, Fragen? Dann schreiben Sie mir doch!
troetgedanken@web.de
Ihre
Jana Hora-Goosmann
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