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Sonntag, 15. Juni 2014

Lesen Sie, wie alles begann!


Willkommen zum ersten “Trötbeitrag”!

Nummer 1 | Juni 2014
Letztens bekam ich mal wieder Post von meinem bevorzugten Onlinehändler.
Anhand meiner Suchkriterien der letzten Monate, flatterte mir virtuell nun also eine sogenannte Empfehlung des Hauses ins Postfach. Ganz ehrlich, im ersten Augenblick wusste ich wirklich nicht ob ich lachen oder crescendo vor mich hin fluchen sollte.
Ich starrte auf fünf Abbildungen von riesengroßen Gehörschutzkopfhörern, die ich vom Ansehen her eigentlich nur von Baustellen oder dem Straßenbau kenne.
Sofort hatte ich das Rattern des Presslufthammers im Kopf und dann … dann musste ich doch lachen. Was sagt das nun über mich aus?

Nein, ich habe demnächst weder vor auf ein Heavy Metall Konzert zu gehen noch die Straße vor meiner Wohnung mit dem Presslufthammer zu bearbeiten.
Über kurz oder lang heißt es eigentlich nur, dass sich Menschen verändern. Und, dass ich mit dem weltbesten Mann verheiratet bin.

Vor ein paar Jahren noch da hatte ich nämlich stets inbrünstig kund getan, dass “Schnarchen” ein Scheidungsgrund wäre.

Da kann ich heutzutage nur müde drüber lächeln und glauben Sie mir, die Betonung liegt in diesem Falle tatsächlich auf gähn …müde ;-).

Was hatte ich damals doch ein leichtes Reden; dem Ehemann in spe noch nicht begegnet und ans Heiraten nun wirklich nicht gedacht. Mein Mann schnarcht also, manchmal trötet er auch oder pfeift und ab und an doziert er auch mit verschränkten Armen. Im Lautlos- Modus wäre das einfach nur süß!

Diese schier unendlich bunte Vielfalt an Geräuschen, lässt tatsächlich nur auf eines schließen, nämlich, mein Mann ist ungeheuer vielseitig, erfinderisch, immer in Aktion, der weltbeste- mein Mann eben!

Nun habe ich jedoch das Problem, dass ich in puncto Hören tatsächlich sehr empfindlich bin. In den letzten drei Jahren meiner Ehe habe ich Situationen erlebt, in denen ich die (verhassten) Ohrstöpsel schon längst in die Gehörgänge gefriemelt hatte und daraufhin ein so oder ähnlich folgender Dialog entstand:

Ich: “Gute Nacht.”

Er: “Schlaf gut …ach, was ich dir noch erzählen wollte …!”

Ich: “Das ist nicht gut!”

Er: “Hm?”

Ich: “Ich kann dich hören, laut und deutlich …”

Er: “Ja, und?”

Ich: „Wir unterhalten uns gerade und ich habe die neuen Ohrstöpsel schon drin!”

Er: “Kann nicht sein, echt?”

(“Ich”, reißt sich, von jetzt auf eben natürlich wieder hellwach, die Stöpsel aus den Ohren.)

Ich: (laut) “Siehst du?”

Er: “Warum schreist du denn jetzt so?”

Wie schon gesagt, ich bin verheiratet mit dem weltbesten Mann!

Ein Schelm der böses dabei denkt, wenn ich für Drehtage auch mal gerne verreise.

Als Schauspielerin sollte ich mich ja eigentlich darüber freuen, dass ich anscheinend über einen fein gestimmten Resonanzkörper verfüge, der mich auch noch wirklich perfekt über die Schädeldecke hören lässt.

Und dann habe ich nachts und schlaflos ja auch noch ganz viele Einfälle!
Ich schneide im Kopf einfach mal so “zum Spaß” meine Showreels um, überlege mir neue Buchkonzepte oder kleine Kolumnen, zu Themen, die mich am Tag genervt oder berührt haben, und so … gähn … vergeht die Zeit.
Irgendwann schlug mein Mann mal vor, ich solle die Themen der Nacht doch tatsächlich mal aufschreiben. Nur, haha, dazu müsste ich mich am nächsten Tag auch wieder an all die Gedanken erinnern können! Meist falle ich nämlich, wenn mein Mann zwecks Arbeit vor mir aufsteht und ich (die Freiberuflerin) ausschlafen kann, nochmal in einen kurzen, komatösen Schlaf und schwupp, sind meine “Trötgedanken” erst mal wie ausradiert.

Okay, der Fairness halber muss ich auch sagen, nicht jede Nacht ist eine “Trötnacht” und manchmal, da schlafe ich tatsächlich auch einfach nur … und dann kann ich am nächsten Morgen so gar nichts damit anfangen, wenn mein Mann plötzlich behauptet ICH hätte geschnarcht!

Ganz ehrlich, ich lasse ihn in dem Glauben (pöh, ich und “Tröten!”).
Angeblich lauscht er dann nämlich ganz verzückt meinem, nennen wir es mal “Schnarcheln”, um dann irgendwann selbst wieder in einen wohligen Schlaf zu fallen da auf ihn persönlich das nämlich eine total beruhigende Wirkung haben soll, behauptet er.

Was soll ich sagen, der weltbeste Mann eben ;-).

Und so kam es, dass die Entstehungsgeschichte der “Trötgedanken” in die Nacht hinaus getrötet wurde und zukünftig bestimmt noch der ein oder andere “Tröter” folgen wird.

Schlafen Sie gut!

Ihre

Jana Hora-Goosmann

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