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Freitag, 23. September 2016

Nr.83 Von " Hochzeitstag ... bis ... Was wär das schön!"


Nächsten Monat, am 13. Oktober 2016 feiern der weltbeste Mann und ich unseren fünften Hochzeitstag. Im Zuge dessen musste ich in den letzten Tagen verstärkt an ein Erlebnis zurückdenken, das wir am Anfang unserer Ehe hatten. Im Grunde war es eigentlich immer noch der Anfang unserer Beziehung, denn wir haben tatsächlich bereits nach zehn Monaten geheiratet! Treue Trötgedanken Leser haben die ein oder andere Anekdote dazu bereits gelesen ;-).

Besagtes Erlebnis vor fünf Jahren, spielte sich an einem Spätsommerabend auf den Bänken vor einem asiatischen Restaurant ab. Man könnte auch sagen, es war wohl eher »nur« ein Imbiss, und der weltbeste Mann und ich - verliebt bis über beide Ohren - hatten, nachdem wir bereits einen Happen gegessen hatten, schließlich mit der Bierflasche in der Hand noch schmunzelnd ein Pärchen beobachtet, ein paar Tischreihen entfernt. Dieses Pärchen war uns aufgefallen, weil der Imbiss ganz augenscheinlich ihr »Revier« gewesen zu sein schien. Und so hatten sie im Laufe der Zeit dann auch ein paar Freunde um sich herum geschart - man saß ja schließlich im öffentlichen »Wohnzimmer«. Wechselweise kamen oder gingen diese dann auch wieder, um vom Kiosk nebenan ein paar kleine Fläschchen zum Erhalt der Freundschaft beizusteuern. Denn, das weiß doch jeder: Schnaps auf Bier, das rat ich Dir! Und Schwupps, war das Herrengedeck auch sogleich perfekt! Das Pärchen, eine wasserstoffgelockte, gepflegte Frau mit tiefen Augenrändern, und ein grauhaariger, mit Shorts, offenem Hemd und fetter Goldkette bekleideter Mann mit stahlblauen Augen, schienen aber auch wirklich auf alles vorbereitet zu sein! Damals hatte Berlin mit einer Mückenplage zu kämpfen, die Wespen spielten ebenfalls verrückt und drohten wo auch immer zu verenden. Besagtes Pärchen jedoch hatte sowohl über die Gläser als auch ihre Flaschen eine sehr professionell wirkende, jeweils bündig passende Plastikabdeckung gestülpt. Profis eben, da staunten wir Anfänger nicht schlecht. Und dann tranken wir nicht mal aus einem Glas, sondern gleich aus der Flasche. Was soll man sagen ...

Es wurde später, wir bestellten ein weiteres Bier und hatten das schmunzelnde Herüberschauen ein wenig sein lassen. Das Pärchen Vis à Vis hatte es uns nämlich gleich getan und ihrerseits plötzlich lang anhaltend zu uns herübergestiert. Außerdem hatten wir ja auch noch Besseres zu tun. Händchen halten und dergleichen. Anfänglich hatte ich noch gedacht, der Mann mit der Goldkette hätte freudig angefangen sich in der Präsenz zweier neuer Zuhörer zu suhlen. Er hatte aber auch soooo viele Geschichten zu erzählen..! Als er sich plötzlich jedoch leicht schwankend von seinem Platz erhoben hatte und unter dem verblüfften Blick seiner Frau zu uns herübergewankt war - da war mir für einen kurzen Moment ein wenig mulmig gewesen. Man weiß ja nie.

Unter unserem gespannten Blick hatte er sich schließlich vor uns aufgebaut:

Mann: »Guten Abend! Also, das muss ich jetzt aber mal loswerden. Also, sie gehen ja soooo nett miteinander um! Also, das sieht man ja nun wirklich nicht so oft! Soooo nett, das musste ich jetzt mal loswerden, so verliebt, das sieht man selten!«

Ich&Er fingen breit an zu grinsen. Möglicherweise waren wir aber auch einfach nur erleichtert, gerade »nichts auf die Nase bekommen zu haben«.

Da bemerkte ich aus den Augenwinkeln, wie sich die Ehefrau am Tisch entrüstet aufgerichtet hatte:

Frau (laut): »Haaaaaallllllllloooooooooooo? So waren wir vor fünf Jahren auch mal!«

Tja ... wie die Zeit vergeht!

Kein Wunder also, dass mir vor ein paar Tagen diese Begegnung wieder eingefallen ist. Nächsten Monat feiern wir also unseren fünften Hochzeitstag. Sylvester kennen und lieben wir uns »bereits« seit sechs Jahren. Und dann ... kommt irgendwann das verflixte siebte Jahr .... hhhuuuuiiiiii ;-)!

Tatsächlich bin ich im Laufe meines Lebens zu einer kompromisslosen Erkenntnis gekommen: Entweder es passt oder es passt (eben) nicht.

Und glauben Sie mir ... bevor der weltbeste Mann in mein Leben getreten ist - zu einem Zeitpunkt, zu dem ich tatsächlich alles andere im Sinn gehabt hatte als wieder eine neue Beziehung einzugehen - da habe auch ich mich sehr wohl an der ein oder anderen »Baustelle« abgearbeitet.

Aber entweder es passt oder nicht. Tatsächlich ... so einfach ist das.

Natürlich beschäftigt auch mich in diesem Zusammenhang die »Brangelina« Trennung. Wenngleich mir hauptsächlich noch ganz andere Dinge durch den Kopf gegangen sind als »nur« die Trennung DES TRAUMPAARES. Obwohl es auch Menschen gibt, die sehen das ganz anders ...



  
Zum Beispiel die Reaktionen drumherum. Diese haben mich teilweise ein wenig ratlos zurückgelassen. Es gab tatsächlich Menschen, die ins Mikro eines Fernsehsenders gesagt haben: Die Tatsache, dass die Ehe von Angelina Jolie und Brad Pitt in die Brüche gegangen sei, ließe sie daran zweifeln, ob sie (dann) ihre eigene Ehe hinbekommen ...

Ja, es ist schade. Aber auch »Brangelina« sind normal sterbliche Menschen. Wie »beruhigend«. Und auch hier zeigt sich, egal wie viel Geld man hat und wie erfolgreich man ist ... man »nimmt sich selbst immer mit«. Auch wenn einem möglicherweise »zwanzig Nannys« zur Seite stehen sollten und Geldprobleme - laut Umfragen der Beziehungskiller Nummer eins - so überhaupt kein Thema ist. Trotz aller Annehmlichkeiten kann demnach auch ein sogenanntes Traumpaar - Eltern von sechs Kindern, engagiert in einer Vielzahl wohltätiger Projekte, involviert in unzählige Filmprojekte - auch solch ein Paar kann also (natürlich) auch in die Alltagsfalle tappen. Kann einander verlieren, wie jeder Otto Normalverbraucher auch, und sich in puncto Lebensführung und Kindererziehung in entgegengesetzte Richtungen entwickeln.

Aber wir wissen (ja) nicht, was (wirklich) passiert ist. 


So oder so ... jede Trennung ist auch ein trauriges Eingeständnis es dann doch nicht miteinander geschafft zu haben. Denn ... was haben BRANGELINA nicht auch mit vereinten Kräften bereits überwinden und verkraften müssen! Und - das muss man wirklich sagen - tatsächlich auch für andere bewirkt. Respekt.

Trotzdem ... gibt es nicht auch noch andere Probleme auf der Welt?





Aber ganz ehrlich ... ich erlebe diese Art der Übersprunghandlung ja auch an mir. Tatsächlich kann ich manchmal die Nachrichten der Welt teilweise zurzeit selbst nicht mehr ertragen! Wie »schön« ist es doch da, sich mit etwas Gossip abzulenken. Mit etwas, das man im eigenen Leben nachvollziehen kann. Zwei Menschen sind im Laufe des Miteinanders »einfach« ans Ende ihrer Kräfte gelangt, und eine Person hat nun die Konsequenz gezogen. Das Gegenteil von Terror und Krieg eben. Gut. Oder nicht? Zumindest erst mal noch. Denn die Society-Ladys der ganzen Welt orakeln eine aufreibende Schlammschlacht.


Man kann es natürlich auch so handhaben wie Will Smith und seine Frau Jada, die sich sehr jung kennengelernt haben. Möglicherweise haben Sie davon gehört, dass beide sich einer längeren Paar-Therapie unterzogen haben. In einem Interview hatte Will Smith mal von diesen Sitzungen - die er heute als Gewinn ansieht - erzählt:

»Dort ist die ganze Wahrheit von beiden Seiten auf den Tisch gekommen. Da sitzt du deiner Frau gegenüber und kannst dir nicht vorstellen, sie jemals wieder lieben zu können – nach all dem, was du dir gerade gegenseitig an den Kopf geworfen hast.«        (Quelle: http://www.express.de/24613004 ©2016)

Hut ab. Tatsächlich bin ich sehr froh, dass ich den weltbesten Mann erst sehr viel später im Leben getroffen habe. Man weiß einfach, was man nicht mehr will. Und man weiß, was man von einer Beziehung erwartet und was man selbst zu geben hat. Und ... »Bis ans Ende unserer Tage« ... ist in unserem Alter einfach nicht mehr ganz so unendlich weit weg - und demnach nicht mehr ganz so bedrohlich ;-).

Nein, Spaß beiseite. Ich hatte Glück, wirklich!

Nun gut, das mit dem Schnarchen ...! 


Puuuuhhhhhhh!

Vor ein paar Tagen entstand aus diesem Grunde aber eine sehr witzige Situation. Wenngleich auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir hatten uns mal wieder unglaublich gemütlich auf dem Sofa breitgemacht, da war der weltbeste Mann auch schon ziemlich schnell ins Land der Tröt-Träume geglitten. Nun gut, ein paar mal hatte ich ihn noch »sachte an der Schulter geschüttelt«, aber auch den Ton vom Fernseher ein wenig lauter gestellt ...

Schließlich hatte der weltbeste Mann aber plötzlich einen solch brachialen Ton abgesondert, dass ich tatsächlich regelrecht vom Sofa aufgeschreckt war:

 »Ich« rüttelt an der Schulter von »Er« ...

Ich: »Das war soooo laut! Ich habe mich so was von erschrocken!«

»Er« öffnet schlaftrunken die Augen, sieht erst eine längere Zeit verständnislos zum laufenden Fernseher und dann zur Fernbedienung in der Hand von
»Ich« ...
 

Er: »Dann mach doch einfach leiser!«

»Ich« stutzt kurz verständnislos, dann hat aber auch »Ich« verstanden und muss (dann doch) lachen ...

Ich: »Nein, ich meinte dich! Du bist so laut! Das wär ja toll, wenn ich dich einfach leiser stellen könnte!«

Er: »Ach ... ich! Ccchchhhhhhnnnnnnnn ... zzzzzzzzzzzppphhhhhhhuuuuuuuuhhhhhhhh ...«




Schlafen Sie gut!

Ihre 

Jana Hora -Goosmann

PS:
Aktueller Buch-Status: Seite 299.

And a few more to come! ;-)

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