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Freitag, 5. Juli 2019

Nr. 172 Von "MESSAGE ... bis ... MESSAGE"




Liebe Leserinnen! Liebe Leser!
Vielleicht haben Sie es ja bereits geahnt ... es ist mal wieder soweit, die Trötgedanken gehen in die Sommerpause!
 



Aber ich bitte Sie, das ist doch kein Grund für schlechte Laune! Selbstredend, dass das Tröt-Archiv natürlich offen bleibt! Da haben sich in den letzten fünf Jahren ja so einige Trötgedanken angesammelt, für Vielfalt ist also gesorgt. Unabhängig davon, dass sich mein Stil - überhaupt das ganze Erscheinungsbild des Blogs - verändert hat. 

Eine Sache ist jedoch stets dieselbe geblieben:


Meine Freude über jeden einzelnen Leser!

Übrigens
frage ich mich tatsächlich jedes Mal an dieser Stelle, wie die Welt - und dementsprechend auch mein Leben - nach der Sommerpause wohl aussehen mag? In neun Wochen kann vieles den Bach runtergehen - es könnte aber auch viel Positives passieren.
 

Oftmals mag es sich womöglich nicht so anfühlen, trotzdem hat jeder Einzelne, in seinem eigenen kleinen Mikrokosmos, vieles in der Hand.

Angefangen im Bemühen, einen weniger verrohten Umgang miteinander zu pflegen, in Wort und Handlung. Kritisch zu bleiben - aber trotzdem empathisch.
Einander zuzuhören. Tolerant zu bleiben. Klar, wir wissen ja alle, dass das nicht jeden Tag und immer reibungslos klappt. Aber womöglich immer öfter. Fragen Sie den weltbesten Mann. Womöglich ist eine Ehe mit mir ... wie soll ich es sagen ... auch nicht immer GANZ so einfach? Hoffentlich kennen Sie auch die wichtigsten drei Worte für eine glückliche Ehe:



Gestern in der Früh, möglicherweise auf die Kombination von noch fehlendem Kaffee und leidlichen Nachrichten im Radio zurückzuführen, kam mir plötzlich die Idee, dass, wenn ich eine Journalistin wäre, ich mir für einen Artikel mal nur die Mütter unserer heutigen Despoten und Narzissten in diversen politischen Führungsspitzen, vornehmen würde. Unabhängig davon, dass das gerade ein echt langer Satz war:

Was für Werte haben diese Frauen wohl an ihre Kinder weitergegeben?




Apropos Werte, die heutzutage, wie auch schon in meinem letzten Posting beschrieben, oftmals fast nahtlos in Marktwert überzugehen scheinen. Was früher noch ein wohlwollender Satz war: »Du bist mir ja eine Marke!«, ist heutzutage tatsächlich zu einer knallharten Währung geworden.



Da fällt mir ein ... vor ein paar Tagen saß ich in Berlin in der U-Bahn. Kurz bevor die Türen geschlossen wurden, zwängte sich im Sprint noch schnell ein Mann hinein. Eine große Sporttasche über der Schulter, dessen Reißverschluss an einer Seite defekt war, zog er unter dem anderen Arm einen Packen MOTZ Zeitungen (Straßenzeitung)hervor. Nun muss man sagen, dass man als Mitreisender in Berliner U-Bahnen oftmals auch ein wenig "gequält" wird. Hat man nach dem Umsteigen gerade erst ein wenig verschnauft, ertönt garantiert neben einem, in voller Lautstärke, ein Akkordeon oder gar eine Trompete. Wenn dann noch Sommer ist, was oftmals eine olfaktorische Herausforderung mit sich bringt, möchte man sich einfach nur ganz schnell an einen anderen Ort beamen. Also hält man bewusst innerliche Einkehr. Was jedoch nicht immer gelingt.



Vor ein paar Tagen also, saßen mir in der U-Bahn fünf Jungs gegenüber, etwa so Mitte/Ende  zwanzig. Stylish und teuer gekleidet, gerade ist in Berlin auch noch Fashion Week. Scheinbar war die Gruppe auch nicht aus Berlin, zuvor hatte man sich noch darüber unterhalten, nach langer Zeit, endlich nur noch ein paar Stationen vom ersehnten KaDeWe entfernt zu sein. Von dort aus würde man sich dann weiter durch alle anderen Läden, entlang des Ku'damms arbeiten. 
Bis jetzt noch keine "interessante Geschichte", da bin ich ganz Ihrer Meinung, denn wo ein Mensch einkauft oder wie viel, ist Privatsache. Jedoch ... nachdem der Verkäufer der MOTZ seinen Spruch aufgesagt hatte - Obdachlos, Ausgabe der MOTZ kaufen oder auch gerne kleine Spende, und auch, dass er kein Musikinstrument spiele und deshalb die MOTZ verkaufe - als dieser Mensch dann anschließend die U-Bahn wieder verlassen hatte, sahen die jungen Männer sich sogleich kopfschüttelnd an: »Und? Was war jetzt seine MESSAGE?«, fragte einer, »Habe ich mich gerade auch gefragt«, antwortete ein anderer. Dann folgte ein Begriff, den ich aufgrund des plötzlichen Lärms nicht verstehen konnte, es war jedoch klar, dass die Gruppe sich auf ein Kleidungsstück des MOTZ Verkäufers bezog. Entweder das Basecap oder die Schuhe, jedenfalls hatte irgendetwas an dessen Outfit die Aufmerksamkeit der jungen Männer erregt. Sodass sie einander nun ansahen, als seien sie gerade einer "Riesenschweinerei" auf die Schliche gekommen. Irgendwann bemerkte einer der Fünf: »Kostet heutzutage fast 50 Euro«, woraufhin alle anderen sofort nickten und einer schließlich noch »Original« murmelte.




Jeder sieht eben das, was er sehen möchte oder womöglich (nur) kann. Während ich zuvor beim Betreten des MOTZ Verkäufers in Gedanken nur "wohlwollend" bemerkt hatte, dass dieser, im Gegensatz zu manch einem seiner Kollegen, scheinbar nicht high oder betrunken war - womit ich nicht behaupte, dass alle MOTZ Verkäufer grundsätzlich "indisponiert" sind - haben sich die fünf jungen Männer also Gedanken über die MESSAGE(!) des MOTZ Verkäufers gemacht. Interessant - was diese MESSAGE wohl gewesen sein wird? Und ihn aufgrund irgendeines Marken-Details seiner Kleidung, die ja von überall her oder auch (s)einem "alten Leben" stammen kann, als scheinbar nicht (wirklich) bedürftig eingestuft. 

Okay ...? 

Wissen Sie, ich stell mir das auch "echt total geil" vor. Von Waggon zu Waggon zu gehen, meinen Spruch aufzusagen - mit der richtigen MESSAGE natürlich - um Straßenzeitungen zu verkaufen. 
Das nächste "Original-Vintage-Teil", das wartet nämlich bestimmt schon an der nächsten Ecke! 

Womöglich ist der MOTZ-Verkäufer dem Grüppchen ja bei der Schnäppchenjagd im KaDeWe erneut über den Weg gelaufen ...?

Räusperräusper.

Fairerweise muss man an dieser Stelle jedoch auch erwähnen, dass es sehr wohl auch "falsche" MOTZ Verkäufer gibt - mit einer völlig anderen, "getarnten" MESSAGE also. HUUIIII! Diese Leute suchen das Gespräch an Bahnsteigen nämlich wohl nur deshalb, um ihrer eigentlichen Profession, dem Taschendiebstahl zu frönen. Tja.

 



Da wir schon mal dabei sind, hier kommt meine MESSAGE:

Lassen Sie es sich gut gehen!

Stöbern Sie im Tröt-Archiv!

Lesen Sie, falls noch nicht geschehen, meinen neuen Roman. Alsbald werde ich ihn (E-Book und Print), den Sommer lang zu einem absolut Spezial-Sommer-Preis anbieten! Also Dranbleiben!

https://www.amazon.de/Jana-Hora-Goosmann/e/B00AN5T9S6 

Oder lesen Sie (auch) meinen Debütroman!
 

Bleiben Sie den Trötgedanken treu und besuchen Sie mich nach der Sommerpause wieder, wie immer freitags! 

Seien Sie nett zu sich selbst. Dann klappt das mit den Mitmenschen auch irgendwie besser.
 

Besuchen Sie die Trötgedanken auch auf Facebook! 
https://de-de.facebook.com/troetgedanken/
 

Besuchen Sie doch auch (mal wieder) meine Foto-Seite, da wird sich im Laufe des Sommers nämlich bestimmt wieder so einiges getan haben! 
https://jhg-snapshots.jimdo.com/


Vor allem aber ... schlafen Sie gut!!!

 Ihre Jana Hora-Goosmann







2 Kommentare:

  1. superbrilliant geschrieben;hoffentlich denken viele Mitmenschen so wie Du! eine angenehme Sommerpause!

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