Letztens ergab sich auf einer Party folgender Dialog:
Sie: "Ach, du bist das ... du schreibst doch diesen
Blog!"
Ich (vorsichtig, man weiß ja nie, was so kommt ...): "HHhhmmmjaaaaaa
....?"
Sie: "Letztens habe ich nachts deinen Blog gelesen und
mein Freund lag neben mir und hat geschnarcht!"
Ich: "Wow, das freut mich aber, super! Also, das mit
dem Lesen ...!"
Später dachte ich,
das sei ja so ähnlich wie einen
Porno zu schauen und gleichzeitig Sex zu haben ... oder eine Koch Show zu
gucken, während man kocht.
Und dass ich diese Möglichkeit
noch gar nicht bedacht hatte, dass jemand aus denselben Gründen - die mich vor ein paar Monaten
dazu bewogen hatten, diesen Blog ins Leben zu rufen - nun also tatsächlich auch genauso schlaflos meinen Blog lesen könnte!
Bei all meinem Mitgefühl
... ich war begeistert!
Laut eines Artikels, den der weltbeste Mann mir vor ein
paar Tagen wortlos auf den Schreibtisch gelegt hatte, haben übrigens 60 Prozent der Frauen Schlafstörungen aber nur 20 Prozent der Männer.
Und während sich die
Frauen schlaflos vor sich hin wälzen
und über mögliche Gründe ihrer Schlaflosigkeit grübeln, schnarcht, laut dem Verfasser
des Artikels, die Hauptursache meist direkt neben ihnen (munter) vor sich hin.
Und wenn es nicht der eigene, weltbeste Mann ist, dann ist
es vielleicht ein anderer ...! So ist es mir übrigens
mal im Zuge von Dreharbeiten in einem Hotel in Belgien ergangen.
Der männliche Gast im
Nebenzimmer hatte in der ersten Nacht meines Aufenthaltes nämlich so dermaßen
vor sich hin "gesägt", dass
ich, mal wieder jäh aus dem Schlaf
gerissen, für einen Moment
tatsächlich dachte, er
läge neben mir!
Irgendwie war dem ja auch so –
nur eben Kopf an Kopf - getrennt durch eine bloße
Papierwand, wie mir schien.
Augenblicklich fühlte
ich mal wieder (m)einen heiligen Zorn in mir aufsteigen.
Denn eigentlich hatte ich mich (endlich mal wieder) auf ein
paar "ruhige" Nächte ohne Ohrstöpsel gefreut - und diese dann auch -
innerlich vor Freude strahlend - zu Hause gelassen!
Im Gespräch
mit einem Schlafforscher wurde das „Schnarch-Problem“ in besagtem Artikel von einer (schlaflosen) Frau ganz herrlich
pragmatisch, wie ich finde, auf den Punkt gebracht:
„Wenn er neben mir
schnarcht, dann weiß ich wenigstens,
er ist noch da!“
Wow, so kann man es natürlich
auch sehen!
Da kommt in mir natürlich
gleich - zwecks Interpretationsmöglichkeiten
- die Schauspielerin durch:
- Der Ehemann oder Freund bleibt wohl nie bis zum
Morgengrauen ...?
- Der Ehemann oder Freund ist schon etwas betagter und man
weiß nie: Schafft er es
bis zum Morgengrauen?
- Der Ehemann oder Freund ist einfach nur gemein und will
sich sogar nachts noch in den Vordergrund spielen oder gar für irgendetwas rächen?
- Die Frau des Ehemannes oder die Freundin des Freundes ist
selbst vielleicht schon mal Opfer einer Entführung
von Außerirdischen
geworden? Und nachdem die Außerirdischen
sie wieder in ihr Bettchen haben plumpsen lassen, pflanzte man ihr noch
folgendes Abschieds-Mantra ein:
„Und das nächste Mal, da holen wir deinen Mann oder Freund ...
huuuuuhhh!“
Tja, da kann einem schon mal durch den Kopf gehen: Gott sei
Dank, er schnarcht! Also ist er noch da! :-))
Ich könnte mir aber
auch vorstellen, dieser Gedanke - nach einer schlaflosen Nacht - funktioniert
in vielen Haushalten auch schon mal gerne andersrum ... (Jetzt ist der immer
noch da ... :-)
Bei solch einem Nerv und Schlaf raubenden Thema darf zwischendurch
auch mal ein Augenzwinkern drin sein, oder?
Zu guter Letzt darf natürlich
auch nicht DER KLASSIKER fehlen ... und den hat, glaube ich, schon mal jede
Frau irgendwann von einem Mann gehört:
„Männer schnarchen, damit sie ihre Frauen vor Einbrechern und /
oder Bären oder was auch
immer ... schützen können!“
Ääähmm, ja.
Puuuuhhhh ....!
Und manchmal, da treten die beiden Übeltäter übrigens auch im Doppelpack auf! Bin ich jetzt einfach mal
so frei zu ergänzen ... ;-).
Also, die Einbrecher und die Bären.
Jetzt mal im Ernst, natürlich
weiß auch ich, dass
es sehr wohl Zeiten in der Geschichte der Menschheit gab, in denen man fürchten musste, nachts von Raubtieren angegriffen zu werden.
Und je nachdem wohin man sich heutzutage noch so hin traut,
ist das immer noch so. Und ich meine nicht den Ostteil Berlins ... liebster,
weltbester Mann!
Aber, liebe Männer,
besagter Satz (gääähhhhn) ... zaubert
der Dame ihres Herzens tatsächlich
nur am Anfang einer Beziehung ein Lächeln
auf die Lippen!
Glauben Sie mir ... irgendwann später ... wird dieselbe Frau, die sie eigentlich als durch
und durch liebevolle Persönlichkeit
kennengelernt haben, in Gedanken bereits ein vollautomatisches „Was-auch-immer“
durchgeladen haben - da haben Sie besagten Satz noch gar nicht beendet!
Geschweige denn ihr spitzbübisches
Grinsen - das besagten Satz grundsätzlich
zu begleiten scheint - hätte sich schon zu
vollster Pracht entwickelt.
Übrigens wurde in
diesem Artikel die Empfehlung gegeben, dass, falls ein Schnarch Problem
bestehen sollte, man doch lieber auf zwei getrennten Schlafzimmern bestehen
sollte.
Ganz ehrlich, auch wenn ich oftmals über das Tröten
des weltbesten Mannes fluchen mag ... das mit den getrennten Schlafzimmern, das
fand ich schon als kleines Mädchen
ziemlich befremdlich!
Auf der anderen Seite ... bevor ich dem weltbesten Mann
begegnet war, hieß mein inbrünstiger Leitspruch: „Ein
Mann, der schnarcht, ist ein Scheidungsgrund!“
Aber so ist das wohl in Beziehungen, Ehen oder wie auch
immer gearteten Freundschaften: Der Kompromiss gesellt sich ganz harmlos dazu,
bis er schließlich irgendwann zum
festen Bestandteil wird.
Eines Tages wacht man also auf - zuvor war man nach ein
paar schlaflosen Stunden völlig
entkräftet in eine Art „Gerade ist Stille ich schlaf jetzt mal ganz schnell alles
nach Spontan-Koma“ gefallen - und da
bemerkt man:
Man befindet sich schon längst
und tatsächlich, wow,
inmitten einer handfesten Ménage
à trois!
ICH, ER und: der „Schnarch-Kompromiss!“
Irgendwie klingt das weniger spannend, als die anderen
Dreier ...!
Als der weltbeste Mann mich übrigens
zum ersten Mal längerfristig
besucht und tatsächlich sofort und
völlig hemmungslos mit
dem „Tröten“ angefangen
hatte, da dachte ich nur: „Der
traut sich ja was!“
Seitdem hat sich so einiges in meinem Leben verändert.
Nicht nur, dass ich tatsächlich
und von ganzem Herzen, mit dem weltbesten Mann verheiratet bin!
Wenn ich früher
Drogeriemärkte oder
Apotheken besucht habe, dann ist mir alles Mögliche
ins Auge gesprungen, nur keine OHRSTÖPSEL!
Mein Seh-Kauf-Verhalten scheint sich also seit meiner Ehe
gravierend verändert zu haben.
Wenn ich „früher“ zum Beispiel
glasige Augen bei einer Hightech-Mascara bekommen haben sollte, dann verfalle
ich heutzutage wohl eher bei der Aussicht auf eine mögliche „Geräuschpegel-Regulierung“
in einen tranceartigen Zustand.
Ab und an schickt mir übrigens
noch immer ein großer Online Versand
Empfehlungen anhand meiner Suchkriterien: Gehörschutz
für die Arbeit mit
dem Presslufthammer, zum Beispiel. Und Ähnliches.
Tja.
Diesen „Kompromiss-Dreier“, den gehen in einer Verbindung aber – bestenfalls - übrigens
beide ein!
Denn als ich letztens für
ein paar Tage beruflich verreist war, da hatte tatsächlich wohl nicht nur ich, alleine besser geschlafen ...
Auch der weltbeste Mann gab zu - aller verzehrenden
Sehnsucht in Ehren - gar nicht mal so schlecht geschlafen zu haben.
Ich weiß
schon wieso, denn:
ER musste sich in diesen Nächten
ausnahmsweise mal nicht - an einem „Dezibel
kritischen Punkt“ - zur Seite
drehen, und wurde auch nicht an gestupst, an der Schulter geschüttelt, grundsätzlich
geweckt und / oder auch mal leicht angezickt ... und, und ... konnte deshalb
schalten und walten, wie er wollte.
Also so, wie in den Nächten,
als ich ganz ausnahmsweise mal ins Wohnzimmer ausgewichen war - und ER
problemlos mit seinem „Tröten“ durch die Wände hindurch zu hören
war :-)!
Aber wissen Sie, liebe Leser, wie so oft im Leben, kommt es
letztendlich auf die Perspektive an!
Letztens kam es zwischen dem weltbesten Mann und mir nämlich zu folgendem Dialog:
Als ICH morgens noch völlig
verschlafen ins Badezimmer tapst, wird ICH bereits mit ausgebreiteten Armen von
ER empfangen:
ER: „Da ist sie ja!
Mein süßes Schnarch
Liesel!“
ICH: „Was?“
ER: „Du hast sooooo süß vor dich hin geschnarchelt!“
ICH (plötzlich
hellwach): „WAS? Nein ... das
kann nicht sein!“
ER: „Doch, ich hab dir
eine Weile zugehört, das war so
goldig! Und auch recht laut ...!“
ICH (fährt
sich mit einer Hand kurz über den Hals): „ Ähh, ich glaube,
ich bin etwas erkältet ... deshalb also,
wenn überhaupt!“
ER: „Ich bin nämlich aufgewacht, und dachte: Aber ich bin doch wach! Ich
bin es ja gar nicht, der hier schnarcht ...!“
(Der weltbeste Mann pflegt manchmal nämlich auch schon mal gerne von seinem eigenen Schnarchen
aufzuwachen ...)
ER nimmt ICH nun lachend in den Arm.
Und ICH denkt:
A: Hätte ich mal
lieber am Abend das Halskratzen weggegurgelt.
B: Uiiihh ... peeeiiinliiich!
C: Mist, das vermiest mir doch jetzt glatt meinen „Berechtigungs-Schnarch-Mecker-Score“!
D: Den würde
ich ja glatt sofort noch einmal heiraten! MEINER! Der weltbeste Mann eben!
Na, was meinen Sie?
A-Be-Ce- oder De? ;-)
Schnarchen ... ääh
Schlafen Sie gut!
Ihre
Jana Hora-Goosmann
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