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Sonntag, 15. Juni 2014

Von "Humor in der Ehe bis echte Kerle"




Von "Humor in der Ehe bis echte Kerle"

Ausgabe Nr.3



"Du hast JA gesagt" (Hochzeit), steht auf dem Ranking der beliebtesten Sätze des weltbesten Mannes ziemlich weit oben.


Vielleicht auch, weil besagte vier Worte universell und auf fast alles anzuwenden sind:

Ich: "Du trötest heute wieder elendig laut!"

Er: "Du hast JA gesagcccchhhhhhhhhzzzzzzzzttttttpphhhh ..."

Oder

Ich: „Wieso soll ich das denn jetzt wieder so machen?“

Er (grinst): "Du hast JA gesagt!"

Oder

Ich: "Muss das jetzt sein?"

Er (lacht): "Du hast JA gesagt!"

Als ich letzte Nacht mal wieder schlaflos vor mich hin dachte und den weltbesten Mann dabei beobachtete, wie er mit verschränkten Armen einen langen, für den geübten Hörer durchaus anspruchsvollen "Trötvortrag" hielt, ist mir eine Sache bewusst geworden:

Eine glückliche Ehe hat zum grössten Teil tatsächlich mit Humor zu tun!


Wenn ich so auf die ein oder andere "Beziehungsbaustelle" meines Lebens zurückblicke, dann hat im entscheidenden Augenblick tatsächlich - auch - einfach der Humor gefehlt.

Natürlich haben der weltbeste Mann und ich auch manchmal "wortkarge"

Phasen ... !

Dann geht es eigentlich irgendwann nur noch darum, wer oder auch was den Lösungsauftakt macht.


Und das sind dann oft tatsächlich die skurrilsten und / oder banalsten Dinge:

"Ich" und "Er" sitzen im Auto. Es herrscht eisige Stille, wie auch schon am Tag zuvor.


"Ich" starrt aus dem Fenster. Dann bemerkt "Ich" aus den Augenwinkeln, wie "Er" eine Hand an den Gurt legt um gleichzeitig den Rücken am Fahrersitz hin und her zu reiben.

"Ich" dreht sich, mit einem für "Ich" selbst völlig unerwarteten Grinsen, zu "Er":

Ich: "Naaaa ... Bist du ein Eber und musst dich schubbern?"
 

"Er" muss auf der Stelle lachen! Obwohl er dazu vielleicht jetzt noch keine Lust hatte.

Situation aufgelöst.

Das gleiche funktioniert auch andersrum:

"Ich" und "Er" wachen morgens wortkarg nebeneinander auf.


Am Abend zuvor, hatte man als gute Gastgeber - denn die Gäste konnten ja nichts dafür  und auch ohne es miteinander abzusprechen, denn man sprach ja nicht miteinander - einen schönen Abend verlebt.

Kaum waren die Gäste schließlich gegangen, erstarb die Kommunikation so jäh wie sie vorher aufgekeimt war.

Am nächsten morgen also schließlich:

"Ich" und "Er" trinken, stumm vor sich hinstarrend, im Bett Kaffee.


Dann kommt der Augenblick, der "Ich" kurz aufschrecken lässt.

"Er", schlägt seine Bettdecke zurück und entblösst sein rechtes Bein.

"Ich", starrt nun entsetzt auf den dick geschwollenen, blau angelaufenen Fuß von "Er".

Ich: "Was hast du gemacht?"


Er: "Nichts." (Schmerzverzerrtes Gesicht)


Ich: "Was ist passiert?"


Er: "Nichts ...!"

Dann fällt „Ich“ ein, dass „Er“ bereits schon einmal - als eine Art Wutkatalysator und in Abwesenheit von „Ich“ - gegen eine Mülltonne getreten hatte.


Damals hatte der (selbe) Fuß ganz ähnlich ausgesehen und so langsam dämmert "Ich", dass die Schmerztablette, die "Er" während des Abendessens zu sich genommen hatte, in diesem Falle wohl nichts mit der obligatorisch quälenden Migräne zu tun hatte.

Ich: "Mülltonne?"

"Er"s Mundwinkel umspielt ein geheimnisvoll-schmerzerfülltes Lächeln.

Ich: "Damit müssen wir ins Krankenhaus!" (Wochenende)

Er: "Nein!"

Ich: "Das muss getaped werden, vielleicht hast du dir ernsthaft etwas verknackst!"

Er: "Nein. Ich zieh einfach einen engen Schuh an."

Ich: "Was denn für einen engen Schuh??"

Er: "Na ... Jetzt ... sind ja alle Schuhe eng!"

„Ich“ kann nicht anders und prustet von jetzt auf eben los - beide kriegen sich lange nicht ein.

Liebe ist, wenn man trotzdem lacht.

Am Abend dann, gemeinsam gemütlich auf dem Sofa liegend, schauten „Ich“ und „Er“, ungläubig grinsend, zwei verschiedenen Film-Protagonisten dabei zu, wie der eine aus Wut doch tatsächlich gegen eine Bettdecke und der andere, ebenfalls schwer erzürnt, gegen einen geflochtenen Kinderrattanstuhl trat.

Er: "Siehst du? Die machen das auch!"

"Ich" blickte auf  den auf dem Sofa ausgestreckten, sich langsam grünlich verfärbenden Fuß des weltbesten Mannes und schmiegte sich daraufhin noch enger an ihn.

Er: "Pah, Memmen! Hast du gesehen? Gegen einen Kinderstuhl! Aus Rattan, pah! Ich hingegen ..."

Ich: "Was war es denn jetzt eigentlich diesmal wirklich?"

Er: "Egal ..."

„Ich" blickt zu dem Filmbösewicht, der, bevor die Szene mit dem Kinderstuhl kam, mindestens drei Menschen kaltblütig umgenietet hatte.

Natürlich musste "Ich" als Schauspielerin sofort an die Wiederholbarkeit einer Szene denken, dass der Schauspieler sich ja nicht wirklich verletzen durfte und eine Filmszene mitunter unendlich oft wiederholt wird.

Aber je länger „Ich" darüber nachdachte, hatte "Er", wie "Ich" fand, eigentlich- zumindest vom Rollentechnischen-Verständnis her, recht.

Als kaltblütiger Mörder, da rammt man aus Wut doch vielleicht eher die Faust ins Gemäuer oder so ähnlich!?

Er: "Kinderstuhl!" (Von der Entrüstung war mittlerweile nur noch Verachtung übrig geblieben)

Daraufhin fielen „Ich“ vier Worte ein, die über Landesgrenzen - Sprachen - und Kulturen hinweg, angeblich eine glückliche Ehe garantieren sollen:

Ich: "Du hast recht, Schatz!" (und blickte auf den luftballonartig-geschwollenen Fuß vom weltbesten Mann).

Ich: "Kann ja nicht jeder so tough sein wie du, ein echter Kerl eben!"

Er: "Du hast JA gesagt!"

Ich: "Und ich würde es immer wieder tun!"


Schlafen Sie gut!

Ihre

Jana Hora-Goosmann


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