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Freitag, 25. November 2016

Nr.92 Von "Sport ... bis ... Mord"



Seit geraumer Zeit entspanne ich am besten bei zwei Dingen: Morgens mit Sport, nachts mit Morden. Jetzt sind Sie irgendwie baff, oder? Und das kam so ... 

Da ich mich zurzeit inmitten der »heißen« Überarbeitungsphase meines neuen Romans befinde, verbringe ich tatsächlich den Großteil des Tages vor dem Computer. Und damit meine ich tatsächlich den allergrößten Teil! Während ich am Morgen beim Joggen inklusive Treppen-Lauf noch alles dafür tue, um an der »richtigen Stelle« knackig zu bleiben, sitze ich dieselbe Stelle dreiviertel des Tages wieder platt. Und nicht nur das. Shame on me, ich habe seit seeeeehr vielen Monaten bereits kein Buch mehr gelesen. Das wäre ein Luxus, den ich mir gerade einfach nicht gönne. Denn dafür braucht man Zeit und Muße. Und man »müsste« schon wieder lesen, was ich zurzeit ja eh den ganzen Tag tue. Neben den aktuellen Nachrichten, die zu Genüge ja auch noch hinzukommen. Ansonsten lese ich also "mein" Buch. Dies macht mal mehr und mal weniger Spaß. Seit dem kurzen Hochgefühl, nachdem ich das Wörtchen
»Ende« geschrieben hatte, kommt mir die Überarbeitung der rund 370 Seiten - was mal nach unten und mal nach oben hin variiert - dies kommt mir nun jedenfalls vor, wie ... Leistungssport am Tisch. 



Nun könnte ich mich natürlich auch sachte zurücklehnen und sagen, mach mal easy! Aber ich möchte fertig werden. Und so entspanne ich abends gerade tatsächlich am besten mit diversen Fernsehformaten, in denen es immer um wahre Fälle menschlicher Abgründe geht - um Mord. 

Wer schreiben will, muss
(hin)sehen können. Dies gilt im Übrigen auch fürs Schauspielern. Das wird wohl auch der Grund sein, weshalb ich stets bei diesen realen Fällen hängenbleibe. Und ich rede von wirklichen Fällen mit echten Menschen, kein gescriptetes Format! Natürlich »fasziniert« mich nicht (nur) der Mord per se, sondern auch diese wahnsinnig akribische Arbeit seitens der Kriminalistik. Diese setzt sich ja aus sehr vielen unterschiedlichen Berufszweigen zusammen, was letztendlich dann - wenn es gut läuft - als Ganzes einen Mörder überführt. Ich werde nie diesen einen Fall vergessen, in dem schlussendlich (nur) die Harzspuren eines bestimmten Baumes in einer ganz bestimmten Gegend den Mörder überführt hatten. Oder diese wahnsinnige Geduld, mit der Spurensicherer in einem anderen Fall mal über 1000 Parktickets auf einen ganz bestimmten Fingerabdruck hin untersucht hatten. Um zu beweisen, dass besagter Verdächtiger mit vermeintlichem Alibi, sich zum Zeitpunktes des Mordes doch nicht  eine Flugstunde vom Tatort entfernt aufgehalten hatte. Er war zwar in dem Hotel erschienen, jedoch von dort recht schnell  mit einem Mietwagen - den ein anderer für ihn angemietet hatte - wieder zum Tatort zurückgefahren ... um seine Frau umzubringen.



Tatsächlich wurden die Ermittler für ihre Arbeit belohnt, und dank seines Fingerabdrucks auf dem Parkschein konnten sie tatsächlich beweisen, dass sein Alibi hinfällig war. Hinsichtlich der Mörder bin ich oftmals tatsächlich fasziniert-fassungslos über die »Abkürzungen«, die so manche Menschen (lieber) nehmen, anstatt sich einem Problem zu stellen. »Das war doch das Problem! Was wollte sie sich denn auch scheiden lassen?«, pflegt der weltbeste Mann jedoch oftmals zu sagen, wenn ich ihm am anderen Morgen von dem ein oder anderen Fall erzähle. 
Tja ... meist liegt der weltbeste Mann während solch einer Sendung nämlich wohlig an mich rangekuschelt und schnarchelt bereits - mehr oder weniger laut »trötend« - vor sich hin. Wann immer mir während solch einer Sendung jedoch - durch den ein oder anderen »Tröter« - eine wichtige Information zwecks Mörderüberführung abhandenkommt, muss ich immer an den »entsetzten« Ausspruch einer entfernten Bekannten denken:

Sie: »Was? Dein Mann schnarcht? 
Da hilft nur eine Sache! Kissen nehmen, drauflegen ... und ... halten ... halten ... halten!«

Schlafen Sie gut!
Ihre
Jana Hora-Goosmann

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